Die beiden Briefbände (siehe Publikationen) enthalten rund 440 Schreiben an und von Hermann Oberth. Die ersten 179 davon aus den Jahren 1922 bis 1954 werden in Band 1 gebracht, die restlichen aus den Jahren 1955 bis 1984 umfaßt Band 2. Freilich, war es allein schon aus Raumgründen unmöghlich, die gesamte äußerst umfangreiche Korrespondenz des Raumfahrtpioniers zu berücksichtigen. Es galt daher bestimmte Auswahlkriterien zu befolgen. So entschloß sich der Herausgeber schließlich für jene Briefe, die zumindest viererlei belegen: 1. ein Stück Geschichte der Raumfahrt, 2. Biografie des Mannes, den die Fachwelt als den wohl bedeutendsten Raumfahrtpionier schätzt, 3. dem Raumfahrt- und Wissenschaftshisto-riker wichtige Prioritätsfragen beantworten und 4. Oberths Bekenntnis zu den Siebenbürgerdeutschen, aus deren Reihen er entstammt. Die hiermit gelieferte Hintergrundinformation hilft so manches offene Problem zu klären, wie etwa die Beziehungen der Frühpioniere der Raumfahrt untereinander, Prioritäten und Leistungen im Bereich der Raumfahrtwissenschaft und Raketentechnik — von ihren Anfängen bis zu den Jahren des Durchbruchs und der Erfolge.

Aus Hermann Oberths Briefwechsel mit den Frühpionieren der Raumfahrtidee (Ganswindt, Ziolkowski, Goddard, Hohmann, Valier, Hoefft, Pirquet, Winkler usw.) wurden somit alle aussagekräftigen Schreiben — soweit diese noch aufliegen — aufgenommen, desgleichen ein Großteil der Korrespondenz mit den führenden Raumfahrtwissenschaftlern und Raketen-technikern der zweiten Generation (E. Sänger, W. v. Braun, A. Ananoff, G. P. Sutton, M. Pöhlmann, A. A. Clarke, F. C. Durant, K. A. Ehrike, K. Debus usw.). Aufgenommen wurden außerdem Briefe an und von Familienmitgliedern und Landsleuten, die vor allem den Menschen Hermann Oberth, sein Leben und Wirken, veranschaulichen sowie ein Großteil des Briefwechsels mit dem Herausgeber und Biografen H. Barth. Und schließlich sprechen die restlichen Schreiben von den materiellen Nöten der Nachkkriegsjahre, wie auch von der späten Berühmtheit des Raumfahrtpioners und einigen Schattenseiten allzugroßen Ruhmes. Während die Aussage der Briefe des ersten Bandes vorrangig den Wissenschaftler und Erfinder betreffen, rückt im zweiten Band der Mensch Hermann Oberth mehr in den Vordergrund. Und dies in einer Größe, die jener des bahnbrechenden Forschers und Denkers in keiner Weise nachsteht. Ein Anreiz mehr auch für den Laien, nach dem Buch zu greifen, jedoch kein geringerer Grund für den Fachmann, seine Dokumentation damit zu bereichern.

Hermann Oberth. Briefwechsel, Band 1 (ISBN 3-89539-703-2) und Band 2 (ISBN 3-89539-704-0) in beschränkten Restbeständen zu je 38 DM bei Uni-Verlag Dr. E. Roth-Oberth, Untere Kellerstr. 13, 90537 Feucht, oder auch über den Autor selbst zu beziehen.